Donnerstag, 13. März 2008

Nachruf

Die Familie, viele Bekannte, unzählige Freunde und ehemalige Arbeitskollegen haben am 12. März 2008 um 13 Uhr Abschied von meinem Vater genommen.

Als Kind der Nachkriegsgeneration hatte er ein sehr bewegtes Leben. Er lernte meine Mutter kennen als sie mit mir schwanger war. Beim Aufbau einer Lebensexistenz hatte er es nicht immer leicht. Zumal der sogenannte Wirtschaftsaufschwung damals erst in den Kinderschuhen war. Es folgten viele Wohnungswechsel mit damit verbundenen Umbauarbeiten, welche er immer selbstständig durchführte. Es gab keine Arbeit die er nicht konnte. Schon nach ein paar Jahren kam meine erste Schwester zur Welt und nur kurz darauf die zweite.

Er entschied sich schon früh für berufliche Sicherheit und begann bei der Gemeinde Wien Ma48-Fuhrpark zu arbeiten. Viele Jahre bis zu seiner Pensionierung war er in der Garage 20 beschäftigt. Auch hier war er der "Hans Dampf in allen Gassen". Es gab nichts was er nicht reparieren konnte. Er schaffte oftmals das unmögliche. Mit Raffinesse und Erfindergeist zauberte er immer wieder Professorien um den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten. Und wenn mal irgendwo Personalnotstand war, hat er immer seinen Mann gestellt - auch mit vielen Nachtdiensten und Sonderschichten.

Die Familie war aber immer sein höchstes Gut und er hat alles dafür getan. Mir fällt jetzt kein Wunsch ein, der als Kind unerfüllt geblieben wäre. Ich behaupte mal das betrifft ebenso meine Schwestern. Sein einziges Hobby war die Natur, das Wandern und Bergsteigen. Als Kinder haben wir gemeinsam sehr viele Ausflüge in die Berge gemacht. Diese Leidenschaft konnte er aber die letzten Jahre aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr ausleben.

Im Dezember 2007 hatte er dann die folgenschwere Operation, von der er sich nicht mehr erholt hatte. Sein letzter Wunsch war nur mehr nach Hause zu kommen. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt und dann von meiner Mutter liebevoll gepflegt bis zu seinem Ende.

Speziell für meine Mutter heißt es nun: "das Leben geht weiter". Für uns Kinder ist es da etwas leichter, wir haben unser eigenständiges Leben. Zwar nicht alle von uns einen Partner der einen auffängt, aber zumindest gute Freunde und eben die verbliebene Familie. Oder so wie ich, eben meine Kinder.....

(der Liedtext links oben ist ein Lied von Andrea Berg "Und wenn ich geh". Dieses Lied war eines der beiden, das sich meine Mutter für die Trauerfeier gewünscht hat - Anm.: sehr treffend)